Muskelkater und Nach der Pilates Stunde hatte ich so unglaublich Muskelkater!» Hast du diesen Satz schon mal gehört? Es wird gerne darüber diskutiert, ob Muskelkater nun ein gutes oder ein weniger gutes Zeichen ist, ebenso wie ein vernünftiger Umgang mit dem Muskelkater.
Im Pilates haben wir zudem einen gefühlt «anderen Muskelkater» und das an Stellen, von denen wir nicht mal der Existenz von Muskeln vermutet hätten. Bestes Beispiel die Intercostalis (Muskeln zwischen den Rippen).
Hier erfährst du das Wichtigste, was du über Muskelkater wissen muss.
Wie entsteht Muskelkater?
Muskelkater entsteht durch kleine Faserrisse aufgrund ungewohnter Belastung. Was Muskelkater genau ist, wurde bis heute noch nicht ganz genau geklärt. Anfangs dachte man er entsteht durch die Laktat Ansammlung (Milchsäure) im Muskel. Dies wurde aber wiederlegt, da Laktat nach 20min nach der Belastung abgebaut wird, Muskelkater aber erst ca 1 Tag nach der Belastung auftritt. Fakt ist, dass der Muskel bei Muskelkater verletzt ist. Es gelangt Wasser in die Risse und die Muskeln schwellen an, was der typische Schmerz auslöst.
Was tun bei Muskelkater?
Bei Muskelkater hilft es die Durchblutung anzuregen. Dies kannst du mit Wärme fördern. Gut sind z.Bsp auch Wechselduschen. Die geförderte Durchblutung transportiert die Abfallstoffe dann besser ab und regt den Heilungsprozess an. Sanftes (!) Dehnen kann kurzfristig ebenfalls Abhilfe schaffen. Durch die Dehnung werden Verkrampfungen gelöst, was ebenfalls einen positiven Effekt auf die Durchblutung hat. Abzuraten ist von intensiver Bewegung. Es handelt sich schliesslich um kleine Muskelrisse, die noch nicht verheilt sind. Der Irrglaube, gleich nochmals hart ins Training gehen zu müssen, kann eher schaden als effektiv etwas bewirken. Leichte Bewegung ist immer gut. Geh am besten etwas Spazieren.
Ist Muskelkater für Muskelwachstum notwendig?
Nein! Durch Muskelkater werden die Muskeln nicht grösser. Der Irrglaube, nur mit Muskelkater grössere Oberarme zu erlangen ist falsch. Muskeln bauen sich auch ohne einen Muskelkater auf. Vielmehr hat man mittlerweile herausgefunden, dass es Typ abhängig ist, ob eine Person öfters oder seltener Muskelkater hat. Der Grund dafür sind unsere weissen oder roten Muskelfasern (weiss = schnell kontrahierend , rot = langsam kontrahierend) Wie viel Anteil von welcher Muskelfaser du hast, ist genetisch veranlagt und es kann nur bedingt Einfluss darauf genommen werden.
Ist Muskelkater nun gut oder schlecht?
Das kann allgemein nicht beantwortet werden. Ein leichter Muskelkater, darf noch als wirkungsvolles Training angesehen werden, jedoch, und dies ist sehr wichtig, sagt ein Muskelkater nichts über die Trainingsqualität aus. Wenn eine Person weniger trainiert, wird sie öfters Muskelkater haben, da es ungewohnte Belastungen für den Körper sind und gerade bei Krafttraining die Muskeln mit Gewichten überfordert werden. Bei Ausdauersportlern kann Muskelkater auch dann gerne auftreten, wenn die Intensität zu schnell gesteigert wird. Wenn ein vermuteter Muskelkater länger andauert, ist es auch ratsam beim Arzt eine Zerrung auszuschliessen.
Im Pilates wirst du sanft an neue Bewegungsmuster herangeführt. Was nicht heissen soll, dass es nicht anstrengend ist, aber die Überforderung vom Muskel wird reduziert. Ein leichter Muskelkater kann aber durchaus beim Pilates öfters auftreten, aber der macht uns in der Regel auch Spass und erinnert dich daran, wie toll du in meiner Stunde aufgepasst hast. Ich bin aber auch ohne Muskelkater stolz auf euch! Alle aktuellen Kurse findest du unter www.at-balance.ch/kurseseine Mythen